Das Modell der Verantwortungsübernahme
Das Besondere an diesem Buch und der Unterschied zu anderen Veröffentlichungen liegt in der theoretischen Annäherung zu der spannenden Fragestellung, warum einige Männer ihre soziale Verantwortung als Väter wahrnehmen und andere nicht. Dazu hat der Erziehungswissenschaftler erstmalig einen Versuch unternommen diese Phänomen zu ergründen. Ferner wird im Buch dargestellt, das sich die väterliche Verantwortungsübernahme lohnt und es werden Ressourcen und Wege in den verschiedenen Lebensphasen der Vater-Mutter-Kind-Beziehung aufgezeigt.
Lesen Sie in einem kurzen Auszug das Konzept der Verantwortungsübernahme zur Verantwortungsbewussten Vaterschaft:
Unter „Verantwortungsbewusster Vaterschaft“ verstehe ich die Fähigkeit eines Vaters, sich seiner Verantwortung bewusst zu werden und damit auch bewusst verantwortungsvoll umzugehen. Die verantwortungsbewusste Vaterschaft beinhaltet somit eine Möglichkeit für das bewusste und verantwortungsvoll reflektierende Handeln des Familienvaters in seiner Kernfamilie und bedingt eine handlungsorientierte Umsetzung.
Der Prozess der Verantwortungsübernahme basiert auf dem Bewusstwerden des männlichen Selbstkonzepts mit einer Selbstverpflichtung und stellt eine überdauernde Handlungsdisposition dar. Dazu gehören das Wissen und das Bewusstsein über die Bedeutsamkeit und die Konsequenzen der persönlichen Entscheidungen in der Vaterschaft, um diese im Voraus abwägen zu können und um Fehlentscheidungen zu vermeiden. Je größer das Bewusstsein des Vaters über die Konsequenzen der persönlichen Entscheidungen im väterlichen Selbstkonzept ist, desto umsichtiger und verantwortungsvoller kann er handeln. Die bewusste Verantwortungsübernahme in der Vaterschaft ist mit dem Bewusstsein an die verantwortungsbewusste Vaterschaft als Vaterschaftskonzept gekoppelt. Dementsprechend stellt diese Form des Bewusstseins die Grundlage für die Wahrnehmung der möglichen Entscheidungen mit der darin enthaltenen Verantwortung dar.
Die verantwortungsbewusste Vaterschaft bezieht das Erkennen der verschiedenen Handlungsmöglichkeiten ein, erfordert aber darüber hinaus die Umsetzung dieser verantwortungsvollen Handlungsalternative. Zudem basiert die verantwortungsbewusste Vaterschaft auf einer generativen, entwicklungsbezogenen Verantwortungsübernahme auf der Grundlage einer dynamischen Beziehungsqualität auf Lebenszeit. Um die persönliche Verantwortung in der verantwortungsbewussten Vaterschaft zu übernehmen, ist es notwendig, geeignete Ziele zu definieren und Handlungspläne zu entwickeln. Die sichere Bindung zwischen dem Vater und der familialen Beziehungsqualität ist für die Ausführung des Handelns entscheidend, denn hier reicht ein wünschenswertes Ziel und Wissen über Handlungsstrategien nicht aus. Die intrinsische Motivation für die Verantwortungsübernahme in der Vaterschaft setzt also das Erleben von emotionaler Nähe oder Bindung zum Partner sowie zum Kind im Sinne einer Selbstkontrolle voraus.
Wie ich diesen theoretischen Ansatz zur Verantwortungsübernahme des Mannes in der Familie entfalte, können Sie in meinem Buch weiterlesen.